Schriftarten

Die Sütterlinschrift ("deutsche Schrift") als Handschrift
sind zwei 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von dem Berliner Grafiker Ludwig Sütterlin entwickelte Ausgangsschriften (Schreibschrift), die seit 1915 bis etwa 1940 in deutschen Schulen gelehrt wurde.
Sie wird im Volksmund auch die "deutsche Schrift" genannt. Die Schrift ist eine Standardform der vorher üblichen sehr verschiedenen Kanzleischriften.

 

Die deutsche Kurrentschrift
war etwa seit Beginn der Neuzeit bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die allgemeine Verkehrsschrift im gesamten deutschsprachigen Raum. Umgangssprachlich werden in Deutschland fälschlicherweise oft alle deutschen Schreibschriften als Sütterlinschrift bezeichnet. Die deutsche Kurrentschrift unterscheidet sich durch spitze Winkel („Spitzschrift“) von der runden, „lateinischen“ Schrift.

 

Die Schwabacher (auch Schwabacher Schrift oder Alte Schwabacher Schrift)
war eine gebrochenen Schrift. Sie entstand im 15. Jahrhundert und ist derber, offener und breitlaufender als die gotische Textur. Die Schwabacher war vom späten 15. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die vorherrschende deutsche Schrift.

 

Die Fraktur
war von Mitte des 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die meistbenutzte Druckschrift im deutschsprachigen Raum.

 

Die Deutsche Kanzleischrift
war eine Schriftart zwischen dem 15. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert für amtliche Schriftstücke und Dokumente. Sie hat starke Grundstriche und kurze Ober- und Unterlängen. Sie entstand aus der lateinischen Schrift und verfügt über eine hohe Schnörkeldichte.

 

Die Lateinische Ausgangsschrift
wurde aus der deutschen Normalschrift entwickelt und 1953 durch den Erlass der Kultusministerkonferenz verbindlich in allen Bundesländern der damaligen BRD als Schulausgangsschrift eingeführt (Bayern: 1966).

 

Die Schulausgangsschrift
wurde 1968 vom Ministerium für Volksbildung der DDR als Erstschrift für alle Schulanfänger der zehnklassigen allgemeinbildenden polytechnischen Oberschule verbindlich eingeführt. Die vereinfachte Vorlage für das Schreibenlernen löste die Ausgangsschrift der DDR von 1958 ab.